Die Krise als Chance? Wie Social Media mexikanischen Unternehmen hilft
Auch wenn der Lockdown in Mexiko nicht so streng wie in anderen Ländern ist, leiden auch hier vor allem kleine Unternehmen und die Gastronomie unter den Beschränkungen. Während kleine Unternehmen schliessen mussten, kämpfen sich andere dank Social Media erfolgreich durch die Krise.
Für viele von ihnen war vorallem der Anfang der Pandemie in Mexiko im März 2020 schwierig, wie uns der 43-jährige Jeremy erzählt. Er betreibt das Café Chiquitito in Mexiko City. “Wir mussten alles herunterzufahren und wussten nicht, wie wir unsere Angestellen behalten können”, erzählt er uns. Das Café hat zum Glück Ersparnisse, mit denen es die ersten Monate der Pandemie übersteht. Jeremy investiert sofort in neue Online-Verkaufsplattformen. Mit “To Go”-Verkauf und Online-Lieferungen kann er bis heute alle Angestellen weiterhin bezahlen.
In Mexiko macht Not nicht nur erfinderischer – sie vereint auch!
Vor allem der Hashtag #Contagiaamorlocal hilft Cafés und anderen kleinen Unternehmen, denen die Krise stark zusetzt. Seit Anfang Januar wurden bereits über tausend Posts mit diesem Hashtag auf Instagram veröffentlicht: Kunden sollen Produkte, die sie bei lokalen Händlern beziehen, mit dem Hashtag und dem Account des Händlers zu veröffentlichen. Damit bekommen sie mehr Aufmerksamkeit und neue Kundschaft.
Grosser Zusammenhalt in Sozialen Medien
Der Zusammenhalt in den sozialen Netzwerken ist laut Jeremy einzigartig in Mexiko: “Wir können hier nicht darauf warten, dass uns jemand hilft. Hier in Mexiko regelt man das anders: Die Unternehmer verbinden sich, man öffnet eine soziale Gruppe und unterstützt sich gegenseitig”.
Unternehmensgründung dank Instagram
Auch die beiden Freundinnen Elizabeth und Marce sind zu Beginn der Pandemie in Schock, vorallem Elizabeth. Sie arbeitet als freiberufliche Produzentin – viele Projekte mussten abgesagt werden. Doch den beiden gelingt es, aus der Not heraus ein kleines Unternehmen zu gründen. “Chamoyitas” nennen sie sich und verkaufen gesunde, selbstgemachte mexikanische Snacks. “Wir haben unsere Produkte sofort über Instagram beworben und erhielten viel Unterstützung von Freunden und Bekannten, die unsere Posts geteilt haben”. Auch wenn die Einnahmen bisher noch nicht enorm sind, genügen sie, um Fixkosten wie die Miete zu zahlen.
Social Media als wichtigstes Werkzeug
In vielen anderen Ländern erhalten kleine Unternehmen während der Pandemie oft finanzielle Unterstützung vom Staat. In Mexiko hingegen werden Unternehmer kreativ und setzen auf Social Media: Eine kostengünstige und einfache Möglichkeit um neue Kunden zu generieren und Aufmerksamkeit zu bekommen.