Die Zukunft auf Mexikos Straßen
Viele renommierte Fahrzeughersteller wie auch kleinere Start-Ups arbeiten weltweit stetig an der Entwicklung von elektrischen und autonomen Fahrzeugen. So gab die deutsche Firma Continental im vergangenen Jahr bekannt, die Zahl der Ingenieure in Querétaro auf 1.154 zu erhöhen, um die Entwicklung voran zu treiben.
Neben den sonst bekannten Firmen wie TESLA, BMW und Mercedes, sind auch mexikanische Unternehmen in der Branche tätig: beispielsweise Motores Limpios oder Modelex und Giant Motors. Auf dem LATAM Mobility Summit in Mexiko stellte zudem die Firma IUSA drei eigenstentwickelte E-Fahrzeuge und ein Hybridfahrzeug vor.
Die Entwicklung des Marktes und der Bedingungen
Während 2018/2019 noch viele potenzielle Kunden fürchten mussten, auf der Straße ohne Akku liegen zu bleiben, hat sich in den letzten Monaten einiges getan. Die Zahl von Ladestationen erhöhte sich bereits in drei Jahren, von 2015 bis 2018, um fast das 13-Fache. Zu dieser Zeit zählte allein TESLA rund 800 Ladestationen in ganz Mexiko. NISSAN und BMW zogen nach und etablierten durch eine 2,3 Millionen Dollar schwere Investition, 500 weitere Stationen. Die Investitionen halten weiter an: 700 000 Dollar wurden zudem in sechs BMW ‚Schnell-Ladestationen‘ investiert. Diese sind entlang der Strecke zwischen Mexiko Stadt und San Luis Potosí zu finden.
Des Weiteren hat sich die Reichweite der Fahrzeuge maßgeblich erhöht. Die durschschnittliche Reichweite eines E-Autos lag 2018 bei ca. 350 km. Mittlerweile gibt es Modelle, die weitaus mehr als 500 km mit einer Ladung bewältigen können.
Diese langen Fahrten sind durch die hohe Effizienz der elektrischen Fahrzeuge möglich. Während herkömmliche Autos lediglich bis zu 30% der generierten Energie für den Antrieb nutzen können, liegt die Effizienz von elektrischen Fahrzeugen bei ca.70-90%. Ein erheblicher Mehrwert, der dem Verbraucher und der Umwelt zu Gute kommt.
Hinsichtlich des autonomen Fahrens, liegt Mexiko laut KMPG auf Platz 22 der 25 am besten vorbereiteten Länder der Welt. Indikatoren sind die Gesetzgebungen und Vorschriften, die Infrastruktur und der technologische Stand. Auch die Bereitschaft der Bevölkerung, ein solches Fahrzeug zu kaufen und zu nutzen, gehört zu den Bewertungskriterien. Vor allem das neue Handelsabkommen T-MEC zwischen den Nordamerikanischen Staaten, wird die Konditionen für den autonomen Fahrzeugmarkt verbessern.
Das erste autonome Fahrzeug in Mexico-City
Auch wenn viele Hersteller kritisieren, dass der Energiesektor mehr in Ladestationen investieren sollte und die generellen Bedingungen noch nicht zu 100% erfüllt sind, konnte im September vergangenen Jahres in Mexiko-City und in drei weiteren Städten, das erste autonom fahrende Auto auf Mexikos Straßen bestaunt werden. Es handelte sich um ein deutsches Fahrzeug der Firma AutonomosLabs, entwickelt an der FU Berlin.
Zukunftsprognosen
Autonome, elektrische und fliegende Fahrzeuge seien die Zukunft auf den Straßen. So ist das Unternehmen Engie in Verhandlungen mit Mexico-City getreten, um den urbanen Transport per Taxi zu elektrisieren. Weitere Firmen wie Uber investieren in junge Talente, um gemeinsam mit ihnen neue, umweltverträgliche Fahrzeuge für den urbanen Transportdienstleister zu entwicklen.
Auch der Sektor rund um die Herstellung von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen wird sich durch die veränderten Anforderungen umwandeln.
Mexiko selbst macht bisher einen sehr kleinen Anteil der weltweit genutzten Elektrofahrzeuge aus. Laut Online-Zeitschrift Dirigentes Digital werde daher besonders der Export von E-Autos für Mexiko in den ersten Jahren von großer Bedeutung sein. Es wird außerdem prognostiziert, dass der mexikanische Markt für Elektroantriebe im Jahr 2025 um bis zu 306% wachsen wird.
Sie möchten mehr über die Entwicklung der Elektromobilität erfahren oder sind an der Implementierung dieser Technologien in Mexikos Städten interessiert? Dann lesen Sie doch unsere Artikel zum Thema Go Smart: Intelligente Städte in Mexiko oder E-Mobilität: Wie passt sich Mexiko an den Trend an?.