T-MEC: Das neue Handelsabkommen zwischen den USA, Kanada und Mexiko

Nachdem die drei Nordamerikanischen Staaten USA, Kanada und Mexiko, die vorläufige Einigung für ein neues Handelsabkommen,  während des G20 Gipfels 2018 in Buenos Aires, unterzeichneten, hat im Januar nun auch Kanada mit der Ratifizierung begonnen. Zwei Jahre lang wurden Kapitel immer wieder verändert und gestrichen, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Sobald alle Formalitäten abschließend geklärt sind, tritt das Abkommen, mit einer Vorlaufzeit von 90 Tagen, in Kraft.

T-MEC, oder auch USMCA (EN) genannt, löst damit das veraltete Handelsabkommen TCLAN/NAFTA ab. Alle sechs Jahre ist eine Modifizierung und Anpassung der Klauseln möglich, wobei das Abkommen an sich bis ca. 2036, also 16 Jahre, gelten soll.

Was garantiert das T-MEC und was verändert sich für Mexiko?

Die 32 Kapitel des neuen Abkommens behandeln ganz unterschiedliche Bereiche und Branchen. Von besonderer Bedeutung für Mexiko ist vor allem das Kapitel 16, in dem neue Maßnahmen und Gesetze festgehalten sind, wodurch die Arbeitsbedingungen in Mexiko verbessert werden sollen.

Darunter fallen zum Beispiel Maßnahmen zur Vermeidung von Diskriminierung und Gewaltfreiheit am Arbeitsplatz, sowie die Möglichkeit von Tarifverhandlungen durch Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbänden.

Des Weiteren werde dem Magazin Milenio zufolge, das Verbot der Erhebung von Zöllen auf Stahl und Aluminium in Mexiko von ursprünglich 10 auf 7 Jahre gesenkt und in den USA von 2 auf 7 Jahre erhöht.

Auch Bereiche wie Landwirtschaft, Medizin und Umweltschutz werden in einzelnen Kapiteln genauer behandelt. So erklären alle Staaten, dass sie, unter Berücksichtigung der eigenen Prioritäten, besser zusammenarbeiten wollen, um die Umwelt zu schützen und Ressourcen in Zukunft nachhaltiger zu nutzen.

Die Automobilindustrie

Die Automobilbranche wird ebenfalls explizit durch das neue Abkommen angesprochen. So werden mit dem Eintritt des Handelsabkommens ein Lohn von mindestens 16 USD pro Stunde in der Produktion obligatorisch. Jedoch handelt es sich dabei nur um 40-45% der, an der Produktion eines Fahrzeugs beteiligten, Arbeitnehmer. Hinzu kommt, dass mindestens 75% eines Fahrzeugs in einem der drei Länder produziert werden müssen. Davon verspricht man sich einen stärkeren Handel zwischen den drei Ländern, sowie einen international größeren Einfluss der Wirtschaftsregion.

Die weltweiten Importmöglichkeiten der drei Nationen sind dadurch jedoch eingeschränkt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das neue Handelsabkommen T-MEC in erster Linie Sicherheit und Stabilität für Mexiko bringt. Die vergangenen Drohungen Trumps, den Handel mit Mexiko komplett zu unterbinden, sowie die nationalen Unsicherheiten, wurden durch die Unterschrift von Präsident López Obrador –  zumindest formal – beseitigt.

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