Millenials in Mexiko erobern den Arbeitsmarkt: Was bedeutet das für Unternehmen?
Zuerst einmal stellt sich die Frage, was bedeutet „Millenials“ überhaupt? Die Bezeichnung entspringt der formalen Definition der Millenials als die Generation, die um die Jahrtausendwende herum geboren wurde. Darunter fällt je nach Definition der Zeitraum von 1976 bis ausschließlich 2000.
Bei den Millenials handelt es sich um die erste Generation, die aktiv die Ära des Internets erlebt. Charakteristiken dieser Zeit sind beispielsweise Konnektivität und Kurzlebigkeit aufgrund schneller Veränderungen, die hohe Anpassungsfähigkeit erfordern. Diese Merkmale bringen bestimmte Eigenschaften, Überzeugungen und Ziele mit sich, die die Millenials auszeichnen und sie von anderen Generationen unterscheiden. Dazu gehören zum Beispiel Technik- und Social-Media-Affinität, Selbstverwirklichung und das Streben nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance. Auch das Hinterfragen von Sinnhaftigkeit charakterisiert die Generation. Nicht umsonst werden die Millenials auch als „Generation Y“ bezeichnet, in Anlehnung an die englische Aussprache des Buchstabens, die der Aussprache des Fragewortes „Why“ entspricht.
Millenials in Mexiko
Was für Besonderheiten weist die Generation in Mexiko auf? Diesbezüglich ist zunächst anzumerken, dass aufgrund der vergleisweise hohen Geburtsraten bereits 2020 circa die Hälfte der Arbeitnehmer aus der Generation Y stammen werden. Fünf Jahre später werden es sogar 75% sein.
Dies ist zunächst positiv, da viele potentielle Arbeitskräfte zur Verfügung stehen werden. Allerdings bringt diese demografische Entwicklung auch Herausforderungen mit sich: Als zukünftige Arbeitnehmer haben die Millenials in Mexiko nicht nur andere Ansprüche als ältere Generationen, sondern auch als Gleichaltrige aus anderen Kulturkreisen, beispielsweise Europa.
Dies liegt unter anderem an unterschiedlichen politischen und ökonomischen Bedingungen. Es ist zu berücksichtigen, dass Millenials in Mexiko überwiegend in einem Krisenjahrezehnt geboren wurden. Die Digitalisierung ist nicht so eingeschlagen, wie es in anderen Regionen der Welt der Fall war und hat nicht alle Bevölkerungsschichten gleichermaßen erreicht. Diese Tatsache beeinflusst die Bedürfnisse und Ziele, die mexikanische Millenials in der Arbeitswelt haben.
Was ist den Millenials im Job wichtig?
Neben monetären Anreizen legen Millenials vor allem Wert auf Sicherheit im Job. Auch die Unternehmenskultur ist für sie von großer Bedeutung. Insbesondere in Mexiko weisen die Millenials einen erhöhten Anspruch in Bezug auf Möglichkeiten zur Weiterentwicklung auf. Wie die „Encuesta Millenials 2018“ zeigt, nennen 60% der Teilnehmer aus Mexiko diesen Punkt als eines der entscheidendsten Kriterien, einen Job anzunehmen. Im Vergleich liegt der weltweite Durchschnitt bei nur 48%. Auch in der Bewertung der Wichtigkeit freiwilliger Zusatzleistungen wie eine private Krankenversicherung, Sparfonds und ein klarer Karriereplan liegt Mexiko über dem internationalen Durchschnitt.
Implikationen für Unternehmen in Mexiko
Für Unternehmen sind die Anforderungen der neuen Generation von entscheidender strategischer Bedeutung. „Viele Millennials fordern kontinuierlich das Feedback ihrer Vorgesetzten ein und wollen wissen, welcher der nächste Schritt ist“, erklärt Rosemarie Fleischmann von Boege & Business. Es sei daher sinnvoll, vermehrt Personalgespräche und Mentorenprogramme durchzuführen, um die Arbeitnehmer über ihre Fortschritte zu informieren und ihnen mögliche Zukunftsperpektiven aufzuzeigen.
Im Bereich Recruiting nimmt die Bedeutung von Social Media Kanälen wie LinkedIn und Whatsapp deutlich zu. Grundsätzlich erweisen sich die Millenials als sehr kompetent im Umgang mit Social Media und mobilen Geräten. Darüber hinaus impliziert die generelle Aufgeschlossenhiet gegenüber neuen Technologien jedoch keine herausstechenden technischen Fähigkeiten. So ist beispielsweise der kompetente Umgang mit Datenbanken und Office-Software keine markantes Merkmal der Generation. Diesbezüglich kann als Orientierung für den Standort Mexiko grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass Absolventen staatlicher Hochschulen relativ gute technische Fähigkeiten aufweisen. Generell vergleichbar mit europäischen und US-amerikanischen Standards sind Privatunis wie das Tecnológico de Monterrey oder die Iberoamericana.