Mitarbeiter motivieren- die Bedeutung eines angemessenen Führungsstils in Mexiko

Eine hochmotiviervierte Belegschaft ist entscheidend, um möglichst hohe Produktivität zu gewährleisten und trägt somit zum Gesamterfolg eines  Unternehmens bei. Die Entwicklung eines angemessenen Führungsstils basiert hauptsächlich auf dem Gebiet der Psychologie, das Werte, Gefühle und Erwartungen der Einzelnen betrachtet. Wie man Mitarbeiter am besten motiviert, hängt jedoch von deren individueller Kultur ab.

Um eine mexikanische Belegschaft erfolreich leiten zu können, muss man die erheblichen Unterschiede in Bezug auf Leitung und Motivation, zwischen beispielsweise Deutschland und Mexiko, berücksichtigen.

Die Bedeutung von familiären Verpflichtungen

Im Gegensatz zu anderen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland oder USA, in denen Karriere entweder auf einer höheren Stufe steht als die Familie oder mit Dieser gleichgestellt wird, hat in Mexiko die Familie normalerweise oberste Prirität. Um darauf einzugehen sollten Manager aktiv versuchen eine familiäre Atmosphäre am Arbeitsplatz zu schaffen. Beispiele hierfür wären:

  • Planung und Förderung von Veranstaltungen und Feiertagen, die auf mexikanischen Familientraditionen beruhen
  • Sponsoring vom firmeneigenen Sportverein
  • Familienpicknicks und Treffen mit der Familie

Management, das die zentrale Bedeutung der Familie innerhalb mexikanischen Kultur versteht und respektiert, hat vorraussichtlich bessere Chancen seine Mitarbeiter zu motivieren. Der Begriff “Familie” bezieht in diesem Zusammenhang nicht zwingend auf die Verwandschaft des Mitarbeiters. Häufig betrachten Arbeitnehmer ihren Vorgesetzten als Mitglied ihrer erweiterten Familiengruppe, in der der Vorgesetzte eine väterliche oder mütterliche Rolle übernimmt. Es wird erwartet, dass sich um die Mitarbeiter auf einer persönlichen Ebene „gekümmert“ wird. Daher ist es äußerst wichtig für einen mexikanischen Mitarbeiter, dass er Anerkennung von seinem Vorgesetzten erhält.

Die Trennung von Persönlichem und Geschäftlichem

Ein weiterer Aspekt, welcher bei der Leitung von Mexikanern berücksichtigt werden sollte, ist die Bedeutung einer positiven Manager-Mitarbeiter Beziehung. Gegenseitiges Vertrauen bildet Basis für einen mexikanischen Mitarbeiter, um Anweisungen zu repektieren und akzeptieren. In Europa wird von den meisten Mitarbeitern Persönliches und Geschäfliches getrennt, in Mexiko jedoch wird keine klare Grenze zwischen beiden gezogen. Wenn es um Kritik geht sind Mexikaner meist reserviert und zurückhaltend. Ein Manager sollte sich deshalb bei Meinungsverschiedenheiten der Gefühle seiner mexikanischen Mitarbeiter bewusst sein. Die Beziehung zwischen dem Vorgesetztem und seinen Mitarbeitern beruht auf Gegenseitigkeit: Da Hierarchie in Mexiko sehr geschätzt wird, kann ein Manager von seinen Angestellten Loyalität erwarten. Im Gegenzug sollte er sorgsam mit den Interessen der Mitarbeiter umgehen.

Der „Top-Down“ Führungsstil

Der Begriff “Führungsstil” bezieht sich im Allgemeinen auf die Art und Weise, wie eine Person Macht Nutzt, um andere zu leiten. Bei der Wahl eines Führungsstils sollte ein Manager sowohl berücksichtigen was seine Angestellten von ihm erwarten, als auch was kulturell und historisch bedingt von ihm erwartet wird. Auch wenn Mexiko im Laufe der Jahre einen Wandel hin zu einer offeneren und globalisierteren Wirtschaft durchlaufen hat, sind Mexikaner in der Regel noch immer tolerant gegenüber einem  top-down, autoritären Führungsstil. Sie akzeptieren diesen Stil nicht nur, sondern erwarten auch ein Machtgefälle. In Mexiko wird eine proaktive und pragmatische Art bei der Managementwahl gewünscht.

Hofstedes Kulturdimensionen

Professor Geert Hofstede führte Ende der 1960er Jahre eine der umfangreichsten Studien mit mehr als 110.000 IBM-Mitarbeitern durch. Dabei analysierte er, wie Werte am Arbeitsplatz von der Kultur beeinflusst werden. Er definiert Kultur als „die kollektive Programmierung des Verstands, die die Mitglieder einer Gruppe oder Kategorie von Menschen von anderen unterscheidet“.

Das Hofstede Modell besteht aus sechs Dimensionen. Die kulturellen Dimensionen stellen voneinander unabhängige Präferenzen dar, die Länder (und nicht Einzelpersonen) voneinander unterscheiden. Diese sechs Dimensionen sind: Machtdistanz, Individualismus vs Kollektivismus, Unsicherheitsvermeidung, Männlichkeit vs. Weiblichkeit, langfristige Orientierung, und Schwelgerei vs. Zurückhaltung. Vor Allem die Dimensionen Machtdistanz und Schwelgerei vs. Zurückhaltung können Managern als Orientierung für die Entwicklung eines angemessenen Führungsstils in Mexiko dienen.

Machtdistanz

Machtdistanz wird definiert als das Ausmaß, in dem weniger Mächtige Mitglieder einer Institution und Organisation erwarten und akzeptieren, dass Macht ungleich verteilt ist.

Von einer starken Mittelschicht charakterisiert gehört Deutschland nicht überraschend zu den Ländern mit niedriger Machtdistanz. Im Gegensatz zu Mexiko ist in Deutschland ein direkter und partizipativer Besprechungs- und Kommunikationsstil üblich, bei dem Mitarbeiter über umfangreiche Bestimmungsrechte verfügen. Mexikaner hingegen akzeptieren eine hierarchische Ordnung, die keiner weiteren Rechtfertigung bedarf.

Schwelgerei vs. Zurückhaltung

Diese Kulturdimension bezieht sich auf das Ausmaß, in dem Menschen versuchen, ihre Wünsche und Impulse zu kontrollieren. Dies basiert bei den meisten Menschen auf der Art und Weise, wie sie erzogen wurden. Relativ schwache Kontrolle innerhalb einer Kultur wird als „Schwelgerei“ und relativ starke Kontrolle als „Zurückhaltung“ bezeichnet.

Die deutsche Kultur ist in ihrer Natur eher zurückhaltend, wohingegen Mexiko eine deutliche Tendenz zur Schwelgerei hat. Innerhalb eines deutschen Unternehmens legen die Mitarbeiter und Führungskräfte tendenziell keinen großen Wert auf Freizeit und halten ihre Gefühle im professionellem Umfeld zurück. Mexikaner dagegen messen der Freizeit einen höheren Stellenwert bei und zeigen in der Regel die Bereitschaft, ihre Impulse und Wünsche zu realisieren.

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